Dienstag, 26. Juli 2011

DDR-Jugendleben-Nachschlag


Das freut mich, daß sich frühere Gäste und Klubmitglieder des Jugendklubs von Dessau-Ziebigk per Email meldeten und sich über den gestrigen Beitrag freuten und sich auch gern an diesen Jugendklub zurück erinnern. Na klar kenne ich noch viele Namen der früheren Stamm-Mitglieder, wollte diese bloß nicht unbedingt aufzählen, deshalb nur ein Spitzname „Alma-Hoppe“! Und natürlich kann ich mich noch an die Freunde erinnern die eine AWO (Motorrad) fuhren und daß wir damals wenig staatstragend statt DDR des öfteren nur von uns aus der „Zone“ sprachen und daß wir prinzipiell nur Westmusik dort hörten, Musik der der damals neu aufgekommenen Beatgruppen.

Das ist richtig, Typen die sich solchen miesen Sachen wie z.B. der DDR-Singebewegung anschlossen, die gingen schon von selbst nicht in unseren Klub. Lange ging es ja nicht gut, dann wurde der Klub geschlossen und alle späteren anderen Jugendklubs in Dessau waren nicht mehr so frei wie der damalige in Dessau-Ziebigk. Rückblickend betrachtet, wundere ich mich noch heute, daß es so lange gut ging, es eigentlich kaum mal Kontrollen gab und wenn, waren die angekündigt und dann wurde diesen Typen etwas vorgeflunkert. Schön, daß dieser Jugendklub so gegen den Strom eine gewisse Zeit schwimmen konnte, daß dadurch die meisten der damaligen Mitglieder ehrlich durch die DDR-Zeit gehen konnten, nicht in solche Organisationen wie SED und Stasi, den opportunistischen Unterdrückern der übrigen DDR-Bevölkerung, eintraten, wie viele andere karrieresüchtige Pseudorote, dies allerdings für den Preis, daß es den Nichtroten in der DDR beruflich bei weitem nicht so gut ging wie denen die sich dem „sozialistischen“ Staat andienten.

Ein eigentümliches Gefühl, wenn ich durch die Emails erfahre, daß einige der damaligen Jugendfreunde mittlerweile Rentner sind, man kann es kaum glauben, wie schnell die Zeit verging! Ja und speziell an Dich R.D., das glaube ich wohl, daß Du heute nur eine kleine Rente hast, während das frühere SED-und Stasigesindel, weil sie zu DDR-Zeiten die besser bezahlten Posten bekamen, heute in der Bundesrepublik durch hohe Renten ausgesorgt haben. Na ja, ranziges Fett schwimmt eben in Deutschland immer oben, das war schon nach 1945 so, wo SS-Leute in Westdeutschland gute Renten bekamen und Antifaschisten leer ausgingen, wie z.B. Wehrmachtssoldaten die desertierten noch Jahrzehnte als Vaterlandsverräter galten und  keine Rentenansprüche erwarben wie viele sogenannte „Kriegsopfer“ die bis zuletzt für das verbrecherische Hitlerregime fanatisch kämpften. Nicht viel anders sieht es jetzt aus mit all denen die zu DDR-Zeiten nicht auf die rote Pauke hauten, die z.B. nicht SED-Mitglied wurden – Resultat: viel weniger Rente als diese und das in der Bundesrepublik! Da bekommt dann eine Margot Honecker entschieden mehr Rente nach Chile überwiesen als etwa jemand der sich dem NVA-Waffendienst verweigerte, deshalb Bausoldat wurde und dadurch ein DDR-Leben lang keinen gut bezahlten Job mehr bekam, und dies auch nicht nach der Wende, denn "einmal unten auch nach der Wende unten", da die "Roten" aufgrund ihrer auch nach der Wende wunderbar funktionierenden Seilschaften es schafften sich an die Fleischtöpfe des neuen Systems zu hieven. Aber dies ist ja mittlerweile so gut wie jedem ehemaligen DDR-Bürger bekannt, nur die jetzt westliche Politik interessiert es nicht, der sind die früheren Unterdrücker der DDR-Bevölkerung vom Wesen her näher, als die frühere nichtrote Bevölkerung. Gleich und gleich gesellt sich eben!

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