Mittwoch, 25. Januar 2012

Deutsches Gesundheitswesen: Zweiklassenmedizin für Ratten und Menschen


Ja, das mundet ihr, der geräucherte Stremellachs, unserer lieben Ratte Elisabeth. Den edlen Fisch hat sie sich verdient, denn der heutige Besuch beim Tierarzt war für sie sehr aufregend. Gestern am Abend bemerkten wir, daß ihr rechtes hinteres Beinchen stark geschwollen war und sie nicht mit diesem auftreten konnte. Wahrscheinlich hatte sie sich beim Klettern das Bein verletzt. Kein Problem beim Tierarzt anzukommen. Zum Glück ist nichts gebrochen und Elisabeth bekommt Schmerzmittel und Ruhe in unserem Rattenkrankenrevier (Extrakäfig neben dem Rattenhaus), also erst mal kein Rumtollen mit den anderen Ratten.

Wenn ich nun das Gesundheitswesen für den Menschen in dem Staat Bundesrepublik Deutschland und dem für Kleintiere vergleiche, dann fällt der Vergleich eindeutig aus. Wäre ich wohl zu einem Wunschtermin bei meinen Ärzten drangekommen und hätte im Wartezimmer wie Ratte Elisabeth nur 5 Minuten gewartet um verarztet zu werden und hätte ich die Medikamente auch sofort beim Arzt bekommen? Pustekuchen! Ich kenne das desolate deutsche Gesundheitswesen zur Genüge. Da heißt es z.B. bei meinem Hausarzt, daß ich bis früh 9.00 Uhr hätte bei ihm sein müssen, ansonsten wäre ich nicht mehr drangekommen und Wartezeiten im Wartezimmer trotz Fieber und Schmerzen, die waren mitunter bis zu 3 Stunden lang und unter 1 ½ Stunden noch nie! Dann bei chirurgischen Dingen die Überweisung zu den Fachärzten in das Ärztehaus, wo Himmel und Menschen dort Schlange stehen um eine Behandlung zu erfahren. Ja und wenn man Pech hat, wie ich neulich bei einem schmerzhaften Fersensporn, dann bekommt man einen Termin erst ein paar Tage später. Hat man diesen Termin, dann nicht wie Ratte Elisabeth Wartezeit im Wartezimmer 5 Minuten, sondern mindestens 1 Stunde. Ja und dann humpelt man zur Apotheke und bekommt die Medikamente nicht gleich beim Arzt wie in der Tierarztpraxis oder wie es in Thailand üblich ist, wo die „Pharmazie“ Arzt und Apotheke eins sind.

Wer da nun meint, na ja, dann handelt es sich um leichtere Fälle, wo dieses Warten dem Patienten zuzumuten ist, der begebe sich mal in die Notaufnahme des Krankenhauses. Vor Jahren saß ich da mal geschlagene 5 ½ Stunden ehe ich behandelt wurde und wie man mir erzählte hat sich an diesen desolaten Zuständen kaum etwas geändert.

Da spielt sich nun Deutschland weltweit als „Entwicklungshelferland“ auf, dies wo das eigene Gesundheitswesen dringend der Entwicklung bedürfte und wo Tiere schneller und besser behandelt werden als Menschen?

Keine Kommentare: