Dienstag, 1. Oktober 2013

Vor 100 Jahren: Das Möster Torhaus, erbaut 1913











Das ehemals preußische Dorf Möst ist nur einen Katzensprung vom anhaltischen Dessau entfernt, besonders von dem im Süden von Dessau gelegenen Vorort Törten, wo ich zuhause bin.

Dieser Tage war ich mal wieder in Möst, diesmal nicht auf dem Möster Berg, sondern im unteren Teil, dem alten Dorf Möst. Dort am Torhaus von Möst war ich sehr erfreut mal ein Sonnenblumenfeld zu sehen, siehe die ersten 3 Fotos, denn sonst sieht man doch nur diese Monokultur von Rapsfeldern weit und breit. Raps an sich ist ja eine tolle Pflanze aus der sich wunderbares Speiseöl gewinnen läßt, aber der meiste Raps wird ja bekanntermaßen für die Benzinherstellung verwendet, eine Sünde und Schande. Wer diesen Biosprit tankt ist in meinen Augen ein Umweltfrevler, denn ökologisch ist dieser Etikettenschwindel nicht, sondern das ganze Gegenteil davon, da denke man nicht nur an unseren heimischen Raps, sondern auch an das Palmöl aus Indonesien, wo ganze Urwälder dem Ökowahn zum Opfer fallen, nur damit gewissenlose Spinner in Deutschland ihren Biosprit fahren können.

Typisch für die Nachwendezeit sind heimische Obstbäume deren Früchte keiner mehr haben will. Auch in Möst fallen die Äpfel von den Alleebäumen und vergammeln am Straßenrad, siehe 4. und 5. Foto. Da jammern die Hartz-IV-Empfänger, daß sie zuwenig Geld vom Staat bekommen, kaufen aber teure Äpfel aus Südtirol im Supermarkt, statt kostenlos die heimischen Äpfel zu pflücken. Mit dem Fahrrad mal in die Umgebung zu fahren und dort Obst zu pflücken, dazu sind die meisten Menschen leider zu faul.

Apropos Möster Torhaus! Wußten Sie, liebe Blogleser, daß dieses vom Land Anhalt gebaute Torhaus 1913 erbaut wurde und das einzigste Torhaus in der Umgebung ist, wo die Sandsteintafel zu Ehren der Erbauung von 1913 noch erhalten ist? Dieses Torhaus befindet sich genau an der ehemaligen Grenze des Landes Anhalt zu der preußischen Enklave Möst, Schierau, Priorau. Noch heute ist der alte Spruch bekannt: In Schierau, Priorau, Möst, da hat der Teufel sein Nest! Der kommt daher, daß den Anhaltinern früher das preußische Stückchen Land inmitten Anhalts nicht so recht in den Kram paßte.

100 Jahre wird es also jetzt im Jahre 2013, das gute alte Torhaus. Gratulation zum 100. "Geburtstag"!

Die letzten Fotos zeigen besagtes Torhaus. Der jetzige Besitzer hat seinen eigenen Geschmack, und hat das Torhaus ein wenig „verschönt“, siehe die letzten Fotos. Des Menschen Wille und Geschmack ist eben sehr verschieden, wobei das Wandbild nicht schlecht ist und die Blicke der Vorübergehenden anzieht.

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